Beagle Welpen Haltung, Bewegung, Futter, Ruheplatz und Sozialkontakte
Der Beagle - “Hunde richtig halten”

Die Mensch-Tier-Beziehung ist mit keinem anderen Tier so eng. Umso mehr gilt es, die wahren Bedürfnisse des Hundes zu kennen und zu befriedigen.
Der Hund ist «Der beste Freund des Menschen», ein «treuer Gefährte», ein «tapferer Beschützer», ein «Herz auf vier Pfoten» – aber auch ein «Köter», – je nach Sichtweise.
An Ihnen liegt es, ob der letzt genannte Ausdruck von anderen Personen benutzt wird. *
Tatsache ist: Hunde stammen von Wölfen ab. Sie betrachten die Familie, in der sie leben, als ihr Rudel und sie brauchen einen Rudelführer oder eine Rudelführerin – sonst fühlen sie sich selbst als Chef.
Das trift auch auf den Beagle zu. Er ist schließlich auch nur ein Hund und versteht sich hervorragend als solcher zu benehmen.
Der Hund an sich:

Hunde stammen von Wölfen ab und in jedem Hund – ob Dogge, Rehpinscher oder Beagle – steckt noch viel vom Wesen des Wolfs.
Wölfe und Hunde sind hochsoziale Rudeltiere. Ihr Rudel oder ihre Meute bietet ihnen alles: Schutz, soziale Umwelt, Nahrung, Geborgenheit, Geschlechtspartner. Jeder Wolf – und jeder Hund – kennt genau seinen Platz im Rudel. Wenn dies nicht der Fall ist, fühlt sich das Tier unwohl und versucht, seinen eigenen Rang auszutesten. Das soziale Umfeld im Rudel hat bei den Wölfen zu einer hohen sozialen Intelligenz geführt: Für einen Wolf ist es lebenswichtig, die Stimmung eines Rudelgenossen richtig einzuschätzen. Ebenso haben Hunde eine einzigartige Fähigkeit erworben, Stimmungen von Menschen zu spüren und darauf zu reagieren. Kein anderes Heim- oder Haustier kann das in diesem Ausmass.
Wölfe jagen grosse Beute wie Hirsche oder Elche im Rudel. Im Rudel sind Wölfe viel mächtiger als allein und können Tiere töten, gegen die sie als Einzeltiere machtlos wären. Auch Hunde fühlen sich in der Meute mächtiger. Zusammen mit anderen Hunden – und zusammen mit ihrer Familie – fühlen sie sich mächtiger und trauen sich mehr zu – im Guten wie im Schlechten.
Wölfe sind in erster Linie Fleischfresser – und das ist auch der Hund geblieben. Allerdings hat er sich in der gemeinsamen Geschichte mit dem Menschen die Fähigkeit erworben, auch einen gewissen Anteil anderer Nahrung zu verdauen, die in den Essensresten des «Allesfressers Mensch» vorkommt.
* Bei der Fütterung des Hundes sollte allerdings aus gesundheitlichen Gründen auf die Verfütterung von Essensresten unbedingt verzichtet werden.*
Wölfe sind ausgesprochene Bewegungstiere. Auf der Jagd können sie in einer Nacht grosse Distanzen zurücklegen. Traben und laufen sind ihre Stärken. Auch Ihr Beagle brauch viel Bewegung, um gesund zu bleiben.
Bewegung

Ein Beagle brauchen viel Bewegung. Er muss täglich ausgeführt werden. Geistige Anforderungen durch Spiele sind für den Beagle ebenfalls sehr wichtig.
Hunde müssen täglich im Freien und entsprechend ihrem Bedürfnis ausgeführt werden. Soweit möglich sollen sie sich dabei auch unangeleint bewegen können. Ist das Ausführen in begründeten Fällen nicht möglich, brauch Ihr Beagle einen Auslauf.
*Wenn Sie Ihrem Beagle freien Auslauf gewähren, achten Sie bitte darauf, das das Gelände, in dem er sich bewegt möglichst eingezäunt ist. Sollte er auf eine frische Fährte kommen und in der Unterordnung nicht genügend gefestigt sein, wird er, wenn er eine gewisse Distanz zu Ihnen überschritten hat und Sie nicht rechtzeitig die Zeichen erkennen unweigerlich genau das tun, wofür er ursprünglich gezüchtet wurde: "Selbstständig jagen!!!"
Als Ersatz für den freien Auslauf ist eine lange Schleppleine ( 15 - 20 m) in freiem Gelände sehr gut geeignet.
Trotz alle dem ist es ausgesprochen "Wichtig" dem natürlichen Bewegungsdrang ihres Beagle zum Beispiel auf einem Hundeübungsplatz entgegen zu kommen. Er wird es Ihnen durch ein viel ausgeglicheneres Wesen danken*
Ein Beagle beeinflusst die Tagesplanung in einem hohen Ausmass. Es muss klar sein, wer in der Familie am Morgen, am Mittag, am Abend mit dem Hund ausgeht.
Hunde möchten möglichst immer bei ihren Menschen sein. Alleinstehende, voll berufstätige Menschen sollten sich die Anschaffung eines Hundes gut überlegen. Auf keinen Fall darf ein Hund den ganzen Tag allein zuhause gelassen werden. Hunde werden mit Vorteil schon als Jungtiere ans Auto- oder Bahnfahren gewöhnt. Ein Hund liebt es, mitgenommen zu werden, wenn «seine» Menschen ausgehen. Er möchte nicht stundenlang allein daheim warten. Aber Achtung: Hunde haben keine Schweissdrüsen und überhitzen sich leicht. Man darf sie deshalb niemals im Sommer im heissen Auto zurücklassen.
Raum und Ruheplatz

Die Haltung in der Wohnung entspricht den Bedürfnissen Ihres Beagle am besten.Ein Beagle hat das Bedürfnis, bei seiner Meute «Familie» zu sein. Diesem Bedürfnis kommt die Haltung im Haus entgegen. Ihr Beagle brauchen einen festen Ruheplatz. An diesem sollte der Hund vor Zugluft geschützt sein und ein gewisses Mass an Ungestörtheit geniessen, aber trotzdem nahe am Tun und Treiben der Familie sein, sonst fühlt er sich vom Rudel ausgeschlossen.
Futter und Wasser

Hunde sind vorwiegend Fleischfresser.
Wir raten dringend davon ab, Essensreste zu füttern! Essensreste können zu Verdauungsstörungen, starken Darmwinden und Bauchkrämpfen führen. Bei länger anhaltender Verfütterung besteht die Gefahr von Bluthochdruck und Nierenschäden.
Menschliche Nahrungsmittel können durchaus für Ihren Hund tödlich sein.
Macadamia - und Walnüsse - enthalten viel Phosphor und können Lähmungserscheinungen auslösen
Zwiebeln und Knoblauch - enthalten Schwefelverbindungen, die die roten Blutkörperchen Schädigen
Süßigkeiten - enthalten Xylit, das Leberschäden verursachen kann
Rosinen und Trauben - können in größeren Mengen Magenkrämpfe und Durchfall verursachen und durchaus tödlich sein
Hunde haben einen zu kurzen Magen, um reine Pflanzenkost zu verdauen. Doch im Lauf ihres jahrtausende-langen Zusammenlebens mit Menschen haben sie sich daran angepasst, auch Essensreste des Menschen zu verwerten. Diese sollten aber nicht mehr als etwa ein Viertel bis ein Drittel ihrer Nahrung ausmachen.
Ein vollwertiges Hundefutter ist die Grundlage der Hundeernährung. Dieses lässt sich auch genau abmessen, so dass der Hund nicht zu viel oder zu wenig Nahrung bekommt. Wenn ihre Menschen leicht herumzukriegen sind, können sich Hunde zu raffinierten Bettlern entwickeln, denen weiche Menschenherzen nicht widerstehen können. Das führt dazu, dass zahllose Hunde verfetten und schliesslich dadurch krank werden.
Ein Beagle neigt bei übertriebener Fütterung ganz besonders zur Verfettung. Er frißt, was er bekommen kann und klaut in einem günstigen Augenblick auch schon mal ein Stück Kuchen vom Kaffeetisch.
Deshalb: Hunde müssen massvoll und angepasst an ihre Grösse gefüttert werden. Auf keinen Fall sollten sie Essensreste direkt vom Tisch erhalten.
Hunde haben ein grosses Kaubedürfnis. Da sie dieses an ihrem Essen häufig zu wenig ausleben können, schätzen sie ein Schweinsohr, eine Büffelhaut oder hin und wieder auch einen Knochen, an dem sie herum-kauen können.
Aber Achtung !!! Bei Hühnerknochen und anderen leicht splitternden Knochen: Spitze Knochensplitter können im Hals des Hundes stecken bleiben und müssen anschliessend vom Tierarzt entfernt werden. Zuviele Knochen können zu Verdauungsstörungen führen.
Und nicht zu vergessen: Hunde sollten immer Zugang zu frischem Wasser haben.
Sozialkontakte

Schon im Welpenalter sollte ein Beagle intensiven Kontakt zu Menschen und anderen Hunden haben. Nur so können sie diese später als Sozialpartner erkennen.Zwischen der 3. und 12. Lebenswoche werden Hunde auf Menschen sozialisiert.
Haben sie in dieser sensiblen Prägungsphase keinen Kontakt zu Menschen, werden sie sich später nie richtig in Menschengemeinschaften einfügen können.
Mindestens 8 Wochen lang müssen Hunde auch mit ihrer Hundemutter und ihren Wurfgeschwistern zusammen sein. Nur so können sie später ein normales Verhältnis zu anderen Hunden entwickeln.
Viele Hunde, die illegal aus dem Ausland eingeschmuggelt und hier an dubiosen Orten zum Kauf angeboten werden, wurden zu früh von ihrer Mutter getrennt und bleiben deshalb ein Leben lang gestört.Später muss die Sozialisierung des Hundes mit Welpen- und Junghundekursen vertieft und gefestigt werden. Nur so können Hunde im dicht mit Menschen und Hunde bevölkerten Mitteleuropa ohne Stress und Unfälle leben. Die Menschenfamilie, in der ein Hund lebt, bedeutet für ihn sein Rudel oder seine Meute. Er muss die Regeln seiner Meute lernen und Kinder als vollwertige Rudelmitglieder respektieren. Nur wenn das Rudel dem Hund eine klare Sozialstruktur bietet und er seine Stellung kennt, wird er die notwendige Sicherheit haben und nicht zum Familientyrannen werden.
Hunde müssen täglich ausreichend Kontakt mit Menschen und wenn möglich mit anderen Hunden haben. Wer Hunde hält ist zudem verpflichtet, Vorkehrungen zu treffen, um Tiere und Menschen nicht zu gefährden.
Mensch und Hund

Der Hund gehört wohl zu den ältesten Begleitern des Menschen. Schon seit 12 000 Jahren – möglicherweise sogar schon viel länger – leben Hunde unter Menschen. Haben sich Wolf und Mensch auf der Jagd als Jagdpartner schätzen gelernt? Suchten Wölfe die Nähe von Menschen, um sich von ihren Abfällen zu ernähren? Oder haben Menschen Wolfswelpen adoptiert? Theorien darüber, wie Mensch und Hund zusammenkamen, gibt es viele. Doch faktisches Wissen darüber ist rar.Tatsache ist: Die Voraussetzungen waren gut. Sowohl Mensch wie Wolf sind soziale Wesen. Ein vorzeitlicher Menschenklan hatte wohl mit 10 bis 40 Mitgliedern eine ähnliche Grösse wie ein Wolfsrudel. So war es für gezähmte Wölfe ein Leichtes, sich in ein «Menschen-rudel» hineinzuleben. Im Laufe der Jahrtausende haben sich Hunde in einzigartiger Weise an Menschen angepasst – ohne dabei ihr Wolfswesen verleugnen zu müssen. Hunde erfassen nachgewiesenermassen die feinsten Stimmungsschwankungen «ihrer» Menschen und haben sogar bis zu einem erstaunlichen Grad Menschensprachen erlernt. Neue Forschungen zeigen, dass ein Hund bis zu 200 Wörter einer menschlichen Sprache in ihrer Bedeutung erfassen kann. Das alles hat natürlich zum Mythos des Hundes als des «besten Freundes des Menschen» beigetragen. Heute sehen viele Menschen ihren Hund als ein fast menschenähnliches Wesen an. Sie sehen in ihm nicht mehr den gezähmten Wolf, sondern den Gefährten, den sie sich wünschen. Doch wo Wunschdenken wirkliche Kenntnisse verdrängt, sind Konflikte vorprogrammiert – und darunter leiden beide: Mensch und Hund.
In der Schweiz ist seit dem 1. September 2008 eine Verordnung mit einer Übergangsfrist von 2 Jahren in Kraft.
Vor dem Erwerb eines Hundes ist jeder verpflichtet, die Sachkunde in Hundehaltung und Umgang mit dem Hund nachzuweisen.
In einem Kurs lernen Sie die Bedürfnisse und das Verhalten ihres Hundes kennen und wie Sie ihn in verschiedenen Alltagssituationen unter Kontrolle halten können.
Wir würden es begrüßen wenn es überall so wäre!