Beagle Rassestandard Herkunft, Geschichtliches und Beschreibung
Der Beagle

Die Meutehund-Vergangenheit prägt den Charakter des Beagles.
Die soziale Orientierung ist die Grundlage für die hervorragende Eignung dieser Rasse zum Familienhund und einer fast grenzenlosen Kinderfreundlichkeit. Der Beagle ist ein stets gut gelaunter Hund von sanftem, fröhlichem und anpassungsfähigem Wesen. Bei aller Klugheit zeigt er auch ein gewisses Maß an Dickköpfigkeit.
Diese sogenannte Dickköpfigkeit resultiert aus seiner ehemals vorwiegend jagdlichen Nutzung. Hier wurde bei der Zucht sehr großer Wert auf ein selbstständiges Handeln und das verfolgen der Ziele gelegt.
Ein gut sozialisierter Beagle aus einer wesensfesten Zucht ist ein Hund, der so schnell nicht's krumm nimmt.
Dem Beagle muß von Anfang an ein fester Platz in der Rangordnung der Familie zugewiesen werden und vom ersten Tag an müssen ihm seine Grenzen gezeigt werden. Das alles aber ohne Härte.
Tun Sie das nicht, wird er Ihnen mit seinem Dickkopf schnell zeigen wer der wirkliche Herr im Hause ist.
Glauben Sie uns - er kann das gut und das auf eine Art, die man ihm nicht mal übel nehmen kann!
Der Beagle ist “kein” Zwingerhund und braucht unbedingten Familienanhang.
Bei guter Erziehung können Sie ihn gelegentlich auch mal kurzzeitig allein lassen. Was allerdings sehr langsam und mit viel Geduld geschehen muß.
Ein vernachlässigter Beaglewelpe wird Ihnen sehr schnell klar machen, daß in der Erziehung irgend etwas schief gegangen ist und es wird dann sicher nicht nur bei ein Paar kaputten Schuhen bleiben, was übrigens auf alle Rassen zutrifft.
Sie sollten bei alle dem aber immer davon ausgehen, daß der Beagle ein Jagdhund ist und wo immer er kann, wird er Ihnen zeigen, wie gut er diese Leidenschaft beherrscht.
Herkunft und Geschichtliches

Der Beagle ist ein Jagdhund, der ursprünglich in England als lauffreudiger Meutehund speziell für die selbstständige Treibjagd auf Feldhasen und Wildkaninchen gezüchtet wurde. Man zählt ihn auch zur Hound group (Gruppe der Hounds).
Mit der Hound group sind im englischen Ausstellungswesen die Hunderassen gemeint, deren Ursprung auf die Jagd allgemein zurückgeht, also z.B. auch Windhunde.
In der englischen Meutejagd wiederum werden als Hounds, wie im Deutschen die Bracken, die Jagdhunde
bezeichnet, die einer Spur nachgehen und mit ihrem Laut anzeigen, wo sie sich gerade befinden und ob sie noch auf der Fährte sind.
Zu der Gruppe der Hounds bzw. Bracken gehören auch die Foxhounds, Bassets, Harrier, Bloodhound usw. Beagle jagen hauptsächlich in der Meute und werden zu Fuß
geführt, im Gegensatz zu den Foxhounds, die überwiegend zu Pferd auf der Fuchsjagd begleitet werden. Daher
wurden die Beagle früher auch als die "Treibhunde der armen Leute" bezeichnet.Der Ursprung dieser Hunderassen wird teilweise in Frankreich im Bereich der Normandie vermutet. Von dort sollen weiße Hubertushunde (auch als Ardennenbracke bzw. Chien St. Hubert bezeichnet) durch die normannische Familie Talbot im Heer Wilhelms des Eroberers 1066 nach England gelangt sein, deren Ursprung bis ins 9. Jahrhundert auf Züchtungen von Mönchen des nach dem Heiligen St. Hubertus genannten Klosters in den Ardennen zurückgeht. Man nannte diese weißen Jagdhunde auch Talbots und dann 600 Jahre später Northern Hounds bzw. Norman Hounds. Die Northern Hounds wurden als schlanke Hunderasse, die schnell und sicher auf der Spur waren, aber einen schrillen, flachen und unangenehmen Laut hätten, beschrieben.
Um 1400 fanden die Briten während des Hundertjährigen Kriegs im Süden Frankreichs, in der Gascogne, weitere, ihnen bis dahin unbekannte Hunderassen. Sie waren von den mittelgroßen, bunt gescheckten und gesprenkelten Hunden beeindruckt, die unermüdlich ihrer Jagdleidenschaft nachgingen und auch den feinsten Fährten noch nach langer Zeit folgen konnten.
Dabei konnte man sie, voller Jagdfieber, durch ihre tiefen Spurlaute weithin hören.
Sie wurden aber auch als langsam und schwer, mit viel Hautsubstanz beschrieben. Diese Hunde wurden später als Southern Hounds bezeichnet. Anders als die Nothern Hounds waren die Southern Hounds mit schwarzen und braunen Tupfern und Platten auf weißem Grund bedeckt.
Durch die intensive Jagd auf Hochwild wie Rehe und Hirsche und wehrhaftes Großwild wie den Bären, der man so intensiv nachging, dass es ausgerottet wurde, blieben nur noch jene scheuen Wildarten übrig, die sich tagsüber versteckten und die man nur durch Verfolgen ihrer Fährte jagen konnte. Dazu waren die Northern Hounds nicht mehr feinnasig genug. Damit kann man davon ausgehen, dass der Ursprung der heutigen Hunderassen der Hounds sowohl auf die Northern Hounds als auch auf die Southern Hounds zurückgeht. In erster Linie ging es bei der Züchtung der Hounds um die Brauchbarkeit und nicht um die Form einer schönen Hunderasse.
Damals wurde auch der Begriff beagling als eine Form der Hundejagd in einer Meute geprägt. Als wirklich eigenständige Hunderasse existiert der Beagle erst seit 1890 durch die Anerkennung des Kennel Club Großbritanniens.
Der Ursprung des Wortes Beagle ist nicht eindeutig geklärt. Es ist möglich, dass das Wort vom französischen Begriff begueule ableitet wurde, was soviel wie geöffnete Kehle, oder lautes Maul bzw. Großmaul bedeutet. Auch wäre der französische Begriff beugler möglich, was zu brüllen bedeutet, oder ein angeblich alter deutscher Begriff begele, was schelten bzw. schimpfen bedeuten soll. Genauso wäre auch die alte englische, französische oder Waliser
Bezeichnung beag möglich, was soviel wie klein bedeutet. (Quelle: Beagle (Hunderasse) – Wikipedia)
Rassestandard des Beagle

Der Beagle ist eine von der FCI (Nr 161, Gr. 6, Sek. 1.3) anerkannte britische Hunderasse.
Beschreibung

Der Beagle gehört zu der Gruppe der Bracken. Gemäß der Beschreibung des FCI, ist der Beagle ein robuster, kompakter Hund (Jagdhund), der den Eindruck von Qualität vermittelt, ohne grob zu wirken. Beagles werden zwischen 33 cm und 40 cm hoch (Widerristhöhe), bis 18 kg schwer. Das kurze, anliegende und wetterfeste Fell ist entweder zweifarbig braun/weiß ("tan and white"), rot-weiß ("red and white"), zitronengelb-weiß ("lemon and white") oder dreifarbig schwarz/braun/weiß ("tricoloured"), bei durchbrochener Flanke spricht man auch von "tricoloured broken" (siehe Bild oben). Der Kopf ist von mäßiger Länge, kraftvoll ohne grob zu sein, mit ausgeprägtem Stopp. Seine kurzen Beine sind sehr kräftig und muskulös, aber nicht dick. Die Augen sind dunkel- oder haselnußbraun, ziemlich groß mit sanftem, gewinnendem Ausdruck. Das Gebiss hat kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss. Die tief angesetzten Ohren sind lang und am Ende abgerundet. Nach vorne gelegt reichen sie fast bis zur Nasenspitze. Das Ohrleder ist dünn und liegt an der Backe an. Die Rute ist dick, hoch angesetzt und wird über der Rückenlinie fröhlich getragen, aber nicht über dem Rücken gerollt oder vom Ansatz nach vorne geneigt. Bei reinrassigen Hunden ist die Rutenspitze sowie das Maul weiß und der Kopf und die Ohren rötlich bis braun. *
Wesen

Der Beagle ist ein fröhlicher Hund. Sein Wesen ist liebenswürdig und aufgeweckt, ohne Anzeichen von Angriffslust oder Ängstlichkeit; bei der Jagd beweist er Zähigkeit und Zielstrebigkeit.
Beagle sind Meutehunde und damit ausgesprochene Rudeltiere. Sie benötigen die Gesellschaft anderer Hunde oder vertrauter Menschen. Sie sollten daher nicht alleine im Zwinger gehalten werden. Wie alle Bracken haben sie eine hervorragende Nase. Sie sind bis ins 20. Jahrhundert hauptsächlich für die Jagd in der Meute gezüchtet worden und brauchen daher viel Auslauf und Bewegung. Beagle neigen als Meutehunde dazu, übermäßig zu fressen. *
Verwendung

Jagdeinsatz:
Der Beagle wird in Deutschland selten jagdlich geführt. Die gesetzlichen Bestimmungen über die mindest erforderliche Reviergröße von 1000 Hektar für die Brackenjagd schränken die Möglichkeiten stark ein. Ein an die Jagd herangeführter Beagle verfolgt den Hasen spurlaut mit ausgeprägter Beharrlichkeit. Ist die Jagd einmal begonnen, ist es nahezu unmöglich den Hund abzurufen. Der ausgeprägte Jagdtrieb lässt nur zwei Möglichkeiten, die Jagd zu beenden: durch Beutemachen oder aufgrund Ermattung.
Sein starker Wille zum Stück zu finden macht ihn auf der Schweissfährte etwas ungestüm. Doch bei regelmäßigem Training bleibt er auch auf der 40 Stunden alten Schweissfährte beharrlich.
Der Beagle ist kein Apportierhund. Ein ausgewachsener Hase ist zu schwer für ihn. Doch sein Drang nach Beschäftigung vor allem für die Nase macht ihn insbesondere für die Arbeit auf der Schleppe geeignet. Dafür trägt er ein Kaninchen auch über weite Strecken dem Jäger zu. Der Hund ist wasserfreudig und auch an Federwild heranzuführen. Der Beagle ist durchaus Kandidat für die Brauchbarkeitsprüfung und die Schweissprüfung. *
Haltung als Familienhund:
Der Beagle ist ein anspruchsvoller Hund, dessen Halter Erfahrung mit Hunden haben sollte. Diese Hunderasse wurde jahrhundertelang nur auf die Jagd in der Meute gezüchtet. Jeder Beagle, der nicht optimal der Spurensuche und Treibjagd nachging, aber auch solche, die Aggressionen innerhalb der Meute zeigten, wurde gnadenlos aussortiert. Daher stammen auch seine besonderen Fähigkeiten und sein Äußeres. Der Beagle war ursprünglich ein Funktionshund und bis ins 20. Jahrhundert jedenfalls nicht als Familienhund gezüchtet. Dieses Erbe trägt diese Hunderasse heute noch in sich. Der Halter braucht Erfahrung, eine feste Hand, sehr viel Geduld und viel Liebe bei der Aufzucht eines Beagles. Verfressenheit und der gnadenlose Hang zur Jagd bestimmen heute noch sein Wesen. Es gibt nur wenige Beagle, mit denen man ohne Leine im Wald oder auf den Wiesen spazieren gehen kann. Das Risiko, dass ein Beagle plötzlich eine Spur aufnimmt und dieser dann selbstständig und stur nachgeht, ist immer gegeben. *
* = Quelle: Wikipedia